So wie es aussieht können die USA eine Zahlungsunfähigkeit vermeiden. Die erste Kongresskammer hatte einem Kompromiss im Streit um die Schuldenpolitik zugestimmt. Während 161 Abgeordnete dagegen stimmten, gaben 269 Abgeordnete ihre Stimme für den Kompromiss ab. Auf der einen Seite gehen den rechten Hardlinern der Republikanern die Sparanstrengungen nicht weit genug und auf der anderen Seite sind zahlreiche Demokraten darüber enttäuscht, da man die zuvor geplanten Steuererhöhungen für die Gutverdiener nicht durchsetzte. Der Senat muss jetzt der Vorlage noch zustimmen, was im Laufe des Tages der Fall sein dürfte. Die Einigung beider Lager ist so gestaltet, dass die Schuldenlimit-Erhöhung von 2,5 Billionen Dollar realisiert wird. Mittlerweile ist die USA mit 14,3 Billionen Dollar verschuldet, was eigentlich das absolute Limit darstellt. Falls dieses Kreditlimit nicht erhöht wird, wären die Vereinigten Staaten praktisch schon Mitte dieser Woche zahlungsunfähig. Der Kompromissvorschlag wurde weitgehend nüchtern aufgenommen und die Abgeordneten von beiden Lagern sind unzufrieden. Laut den Wirtschaftsexperten könnten die knallharten Sparprogramme die schwächelnde Konjunktur der USA abwürgen. Während die Washington Post von einer kurzfristigen Lösung berichtete, schrieb die USA Today, dass die eigentlichen Entscheidungen über die Sanierung des Haushalts lediglich aufgeschoben wurden. Vor allem der Verzicht auf Steuererhöhungen ist für das eher liberale Amerika der Stein des Anstoßes. Im voll besetzten Repräsentantenhaus war bei der Abstimmung erstmals seit dem Attentat Anfang des Jahres auch die demokratische Abgeordnete Gabrielle Giffords dabei. Zur Begrüßung erhielt sie von ihren Kollegen Standing Ovations.