Da der Nato im Zuge des Libyeneinsatzes mittlerweile die Munition ausgeht, hat die Nato Maintenance and Supply Agency sämtlichen Mitgliedsländern eine Anfrage nach Waffensystemen gestellt. Laut dem Verteidigungsministerium ist man grundsätzlich dazu bereit, die Truppen der Nato mit speziellen Bauteilen für Präzisionsmunition zu beliefern. Allerdings muss die Nato entscheiden, ob sie das deutsche Angebot annimmt oder Lieferungen von anderen Mitgliedsstaaten bevorzugt. Es gibt bislang noch keine genauen Informationen darüber, welche Munition von der Nato benötigt wird. Fest steht jedoch, dass Deutschland genug Munition auf Lager hat und diese auch sofort liefern kann. Nachdem die deutsche Regierung eine Beteiligung beim Libyeneinsatz verweigert hat, hagelte es international viel Kritik. Jedoch will Deutschland nach den Bombenangriffen beim Wiederaufbau helfen. Die Entscheidung der Bundesregierung über den Export von Kriegswaffen wird grundsätzlich nach dem Außenwirtschaftsgesetz sowie dem Kriegswaffengesetz in enger Abstimmung mit dem Rat der Europäischen Union getroffen. Weil es sich in dem Fall von Libyen um eine Waffenlieferung an die Länder der Nato handelt, muss auch nicht der Bundessicherheitsrat informiert werden, was ein Kontrollgremium für die Sicherheitspolitik Deutschlands ist. Daneben wäre auch eine Zustimmung vom Bundestag nicht unbedingt notwendig. Viele Experten wundert es, dass die Nato auch an die deutsche Regierung solche eine Anfrage gestellt hat. Dies kann man als Signal werten, dass den anderen Nato-Ländern im Kampf gegen den Despoten Muammar al Gaddafi die Munition ausgeht und man dringend auf Unterstützung angewiesen ist. Obwohl unterschiedliche Medien berichten, dass die Rebellen weiter auf dem Vormarsch Richtung Tripolis sind, ist ein Kriegsende bislang nicht absehbar. Bereits seit Ende März dieses Jahres greift die Nato mit dutzenden Kampfjets und hoch modernen Marschflugkörpern jeden Tag Militärische Ziele in dem Land an. Der Libyeneinsatz wurde durch die Resolution des UN-Sicherheitsrates möglich, nachdem sämtliche notwendigen Maßnahmen getroffen werden dürfen, die dem Schutz der zivilen Bevölkerung dienen.