Der Kompromissvorschlag von dem Schlichter Heiner Geißler bezüglich des Milliardenprojekts Stuttgart 21 ist von der Bahn kategorisch abgelehnt worden. Dieser Vorschlag sah eine geteilte Lösung aus Kopf- und Tiefbahnhof vor. Anstelle des unterirdischen Bahnhofs sollte der Regionalverkehr überirdische und der Fernverkehr unterirdisch verlaufen. Wolfgang Dietrich, der Sprecher des Bahnprojekts, betonte vergangene Woche, dass man endlich bauen müsse und es jetzt genug mit den zahlreichen Varianten sei. Die Kosten des Kompromissvorschlags belaufen sich laut erster Kalkulationen der Bahn auf rund 5,2 Milliarden Euro, was eindeutig gegen diese Variante sprechen würde, da dies über eine Milliarde Euro über der anfangs kalkulierten Höhe von rund 4,1 Milliarden Euro für S21 liegt. Alleine die Sanierung des Gleisvorfeldes würde laut Dietrich geschätzte 1,3 Milliarden Euro verschlingen. Daneben spricht noch mehr gegen diesen Vorschlag. Wie bei dem ursprünglichen Projekt S 21 müsste auch bei dem Kompromissvorschlag das Grundwasser abgepumpt sowie Tunnel gebohrt werden, was den Gegnern von Stuttgart 21 überhaupt nicht passt. In beiden Varianten müsste auch der Bahnhofs-Südflügel abgerissen werden. Bei dem neuen Vorschlag Geißlers sei zudem eine neue Planung notwendig, was das Milliardenprojekt wieder mehrere Jahre zurückwirft. Der SPD-Fraktionschef und Befürworter von Stuttgart-21 Claus Schmiedel betonte, dass der angestoßene Kompromissvorschlag den Planungsstand auf Null drehen würde und außerdem nicht bezahlbar wäre. Der amtierende Ministerpräsident Winfried Kretschmann will den neuen Vorschlag nichts desto trotz einer Prüfung unterziehen, da er nach wie vor gegen Stuttgart 21 ist.